Seit 10.000 Jahren betreibt die Menschheit Ackerbau. Das Saatgut unserer Nahrungspflanzen, das sich in diesem langen Zeitraum entwickelt hat, ist ein Kulturschatz von unschätzbarem Wert - und es ist bedroht: schon heute sind drei Viertel der Sortenvielfalt, die noch um 1900 verfügbar war, unwiederbringlich verloren.
Es ist in der modernen Landwirtschaft nicht mehr üblich, dass Bauern aus eigenen Gemüsesorten Saatgut gewinnen um es im nächsten Jahr erneut anzubauen, vielmehr wird immer häufiger auf Saatgut großer Chemie- und Agrokonzerne zurückgegriffen - nur 10 Konzerne beherrschen bereits zwei Drittel des weltweiten Saatgutmarktes. Deren Interesse liegt bei wenigen, international vermarktbaren Standardpflanzen und nicht bei lokal angepassten Vielfaltssorten.
Gegen diese Entwicklung und für die Erhaltung der biologischen Vielfalt möchte die Stiftung Kaiserstühler Garten einen Beitrag leisten, indem sie den Reichtum der Kulturpflanzen in der Region Kaiserstuhl und Oberrhein erhält und fördert. Angebaut werden alte, seltene und zum Teil fast vergessene Kulturpflanzen, die an regionale Bedingungen angepasst sind. Es werden aber auch neuere Sorten und Kulturen aus anderen Ländern auf ihre Nutzbarkeit hier in der Region geprüft. Immer handelt es sich dabei um samenfeste Sorten, die jeder nachbauen kann.
Mit unserer Arbeit möchten wir dazu beitragen, dass diese Pflanzen gesammelt, erhalten, weiterentwickelt und genutzt werden und dass das Wissen über ihren Anbau und ihre Nutzung dokumentiert, erweitert und weitergegeben wird.
Der Stiftung Kaiserstühler Garten wurde vom Finanzamt Freiburg die Gemeinnützigkeit zuerkannt. Damit verbunden ist die unentgeltliche Überlassung von eigenem Saatgut an Dritte. In diesem Sinne freuen wir uns über Privatpersonen, insbesondere aber auch über Landwirte, die Interesse haben, ältere heimische Sorten in ihren Gärten und auf ihren Höfen anzubauen und zu vermehren. |
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- Die Stiftung Kaiserstühler Garten besteht aus unterschiedlichen Gremien. Über den organisatorischen Aufbau und die Zuständigkeiten der Gremien lesen sie hier:
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